Literatur der Romantik

Die Epoche der Romantik dauerte von Ende des 18. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert. Sie folgt auf die Epoche der Aufklärung, eine Zeit, in der der Fokus auf wissenschaftlicher Aufklärung, Forschung und der Erklärung von physikalischen, biologischen oder anderen wissenschaftlichen Erkenntnissen lag. Die Folge dieser Aufklärungsepoche war die Sehnsucht der Menschen nach etwas anderem. Sie wollten mehr Gefühle, mehr künstlerische Werke, mehr von dem, was Menschen im Laufe des Lesens zum „dahin schmelzen“ bringt. Die Romantik war fast wie ein Virus, das alle Arten der Kunst ansteckte. Maler, Schriftsteller, Musiker, sie alle erschufen Werke, in denen es um Emotionen, das Magische und um Schönheit ging.

In der Literatur der Romantik unterscheidet man zwischen der Frühromantik, die von 1795 bis 1804 dauerte, der Hochromantik (1805 bis 1815), und der Spätromantik, die von 1816 bis 1830 dauerte. Hinzu kommt eine vierte Zeit, die sogenannte Biedermeierzeit. Sie dauerte bis zum Jahre 1848. Diese Literatur unterscheidet sich von der Weimarer Klassik, die vornehmlich von Goethe und Schiller geprägt wurde. In großen Städten wie Berlin, Wien oder München verteilte sich die Literatur der Romantik auf viele verschiedene Schriftsteller. Und – ein ganz wichtiger weiterer Unterschied: Auch das einfache Volk wurde damals von der Welle der Romantik mitgerissen.

Ludwig Tieck, der als Pionier dieser Epoche gilt, und seine Kolleginnen und Kollegen, erzählen in ihren Romanen und Kunstmärchen Geschichten, in denen es um viel Gefühl ging, in denen Szenen, die beim Leser fantastische Bilder im Kopf erzeugten, beschrieben wurden. Der Fokus lag nun nicht mehr auf dem wissenschaftlichen, sondern auf den Emotionen und Gedanken der Hauptfiguren dieser Stücke.

Thomas Mann ist ein Beispiel, den diese Welle der Romantik auch später noch inspiriert hat. So gut wie jedes seiner einstigen Werke lässt sich auch mit dem Begriff der Romantik identifizieren.